Siegerehrung "Unser Dorf hat Zukunft" 2012

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Am 7. Oktober 2012 fand im nordhessischen Melsungen die Ehrung der Teilnehmer am Landesentscheid 2012 des Wettbewerbs „Unser Dorf hat Zukunft" statt. Am frühen Morgen waren rund 40 Mengsbergerinnen und Mengsberger mit Ortsvorsteher Karlheinz Kurz an der Spitze mit dem Bus in die „Bartenwetzerstadt" – so bezeichnete man die Melsunger Holzfäller im Mittelalter – aufgebrochen. Vertreten waren dabei alle Altersgruppen von den Grundschulkindern bis hin zum über achtzigjährigen Senior. Sie alle hatten sich aktiv in den Wettbewerb eingebracht, sei es in den fünf Arbeitsgruppen oder beim Besuch der Bewertungskommission. Bis zum Eintreffen der Gruppe hatte ein „Vorauskommando" bereits die Präsentationstafeln über Mengsberg und seine örtlichen Besonderheiten aufgebaut. Eine Ausstellung im Foyer der Stadthalle bot nämlich Einblicke in die Siegerdörfer. Auch Bürgermeister Thomas Groll und Kreisbeigeordneter Manfred Hoim mit Gattin Sybille waren nach Melsungen gereist, um sich mit den „Grünen" (die Mengsberger trugen natürlich wieder ihre grünen Poloshirts) zu freuen. Gegen 10.00 Uhr begann die Festveranstaltung. Für einen fröhlichen Auftakt sorgten die Mengsberger Grundschulkinder unter Leitung von Anette Zinser, die schon beim Ortsrundgang der Jury im Juni als Cheerleader zu überzeugen wussten.

Voller Stolz nehmen Mengsbergs Ortsvorsteher Karlheinz Kurz und Neustadts Bürgermeister Thomas Groll die Siegerurkunde zum Landessieg 2012 "Unser Dorf hat Zukunft" in der Stadthalle Melsungen aus den Händen von Staatssekretär Mark Weinmeister und Regierungspräsident Dr. Lübke entgegen
Voller Stolz nehmen Mengsbergs Ortsvorsteher Karlheinz Kurz und Neustadts Bürgermeister Thomas Groll die Siegerurkunde zum Landessieg 2012 "Unser Dorf hat Zukunft" in der Stadthalle Melsungen aus den Händen von Staatssekretär Mark Weinmeister und Regierungspräsident Dr. Lübke entgegen

Hiltrud Schwarze, die Vorsitzende der Bewertungskommission, hieß die Anwesenden willkommen und freute sich über die rege Teilnahme an der Siegerehrung. Nach einem Grußwort des Melsunger Stadtrats Claus Schiffner sprach Mark Weinmeister, Staatssekretär im Hessischen Ministerium für Umwelt, Energie, Landwirtschaft und Verbraucherschutz zum Thema „Unser Dorf hat Zukunft – bürgerschaftliche Aktivitäten als Motor einer zukunftsfähigen Entwicklung". Die äußere Schönheit eines Dorfes, so Weinmeister, so zwar bedeutsam, aber nicht entscheidend für die Zukunftsfähigkeit eines Ortes. Hier komme es vielmehr auf den inneren Zusammenhalt, das vielfältige Vereinsleben, gewachsene soziale Strukturen, Nachhaltigkeit von Vorhaben, eine ganzheitliche Betrachtung und den Einsatz der Dorfgemeinschaft an. Die Teilnehmer am Landesentscheid hätten mit unterschiedlichsten Ideen und Projekten bewiesen, dass ihre Dörfer eine gute Zukunft hätten, stelle der Staatssekretär fest. Weinmeister, aus dem Schwalm-Eder-Kreis stammend, reklamierte mit einem Lächeln einen Anteil des Nachbarkreises am Landessieg, schließlich habe Mengsberg „Schwälmer Wurzeln" und gehöre erst seit der Gebietsreform 1974 zu Neustadt. „The Jazzys" aus Calden-Westuffeln sorgten im Anschluss mit einem Tanz aus der „Rocky-Horror-Picture-Show" für Unterhaltung. „Was war? Was ist? Was bleibt?" war der folgendeinformative Praxisbericht der Marburger Stadtplanerin Dr. Renate Buchenhauer über 30 Jahre Dorfentwicklung in Hessen überschrieben. Nach dem LüdermunderOrtslied gab Hiltrud Schwarze „Einsichten in die Arbeit der Bewertungskommission". Bleibenden Eindruck habe das große Interesse und der Ideenreichtum der Aktiven hinterlassen, sich neuen Aufgaben und Herausforderungen zu stellen, betonte Schwarze. Der Wettbewerb habe den teilnehmenden Dörfern sicher wichtige Impulse für die Zukunft gegeben. Bei Mengsberg hob sie die Einbindung des Dorfes in die Landschaft und das gute Miteinander von Dorfgemeinschaft und Kommune hervor. Nach Beiträgen der Tanzgruppe „Gaudium Saltandi" aus Bad Arolsen-Landau und von Marlene Hillerich, Reinheim-Ueberau, am Saxophon, übernahmen Staatssekretär Mark Weinmeister und der Kasseler Regierungspräsident Dr. Walter Lübcke die Verleihung der Preise und Urkunden. Groß war der Jubel der Mengsberger als Ortsvorsteher Karlheinz Kurz und Bürgermeister Thomas Groll die Auszeichnung für den ersten Platz in der Gruppe B (Dörfer ohne Dorferneuerung) vor Bad Arolsen-Landau und Fulda-Lüdrmund entgegennehmen konnten. Damit verbunden ist ein Geldpreis von 5.000,- Euro, der natürlich in die weitere Entwicklung Mengsbergs investiert wird. Anschließend hatte Karlheinz Kurz Gelegenheit, zu einer „kurzen" Ansprache. Er dankte nochmals allen, die sich sowohl beim Regional- als auch beim Landesentscheid engagiert hatten und hob die hervorragenden Leistungen der Arbeitsgruppen hervor. Sein Dank galt auch Bürgermeister Thomas Groll der die Aktivitäten stets unterstützt habe und Margot Schneider vom Fachbereich Ländlicher Raum und Verbraucherschutz des Landkreises Marburg-Biedenkopf für die intensive Betreuung und Beratung. Kurz stellte nochmals heraus, womit Mengsberg gepunktet hatte: Den Einbezug aller Altersgruppen in den Wettbewerb, die enormen Eigenleistungen, das rege Vereinsleben, das gute Miteinander mit der Kommune und die Aktivitäten im Bereich Umwelt und Natur. Zur Feier des Tages hatte Bürgermeister Groll das Goldene Buch der Stadt Neustadt (Hessen) mit nach Melsungen gebracht, in welches sich Staatssekretär Weinmeister, Regierungspräsident Dr. Lübcke und Ortsvorsteher Kurz eintrugen. Nun richten sich alle Augen bereits auf den Bundeswettbewerb 2013. Karlheinz Kurz und Thomas Groll gehen davon aus, dass sich Mengsberg hierbei als guter Botschafter Hessens erweisen wird. „Wer hätte gedacht, dass Mengsberg sich mit Dörfern von Schleswig-Holstein bis nach Sachsen und Bayern messen wird, als wir 2009 mit den ersten Vorbereitungen begannen", stellten Ortsvorsteher und Bürgermeister übereinstimmend fest. Der Einsatz habe sich gelohnt, in Mengsberg sei mit verhältnis mäßig geringen finanziellen Mitteln, aber großer Arbeitsleistung und viel „Gehirnschmalz" Bleibendes geschaffen worden. Bürgermeister Thomas Groll sagte der Dorfgemeinschaft die Unterstützung der Kommune für das große Ereignis im nächsten Sommer zu, schließlich dürfte eine Teilnahme am Bundeswettbewerb etwas Einmaliges sein. Gegen 13.00 Uhr endete die Festveranstaltung mit einem gelungenen Vortrag in Odenwälder Mundart und die Mengsberger Gruppe trat zufrieden die Heimreise an.

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